Vorbemerkung

Die vorliegende Dokumentation historischer Grenzsteine ist aufs Engste verknüpft mit dem vom Arbeitskreis „Kultur und Soziales“ der lokalen Agenda 21 der Gemeinde Sinzing erstellten und am 21.09.2008 eröffneten „Natur- und Kulturlehrpfad im Prüfeninger Holz“.
Bereits bei der Wahl des Standortes und insbesondere der Streckenführung des Lehrpfades spielten die alten Marksteine eine nicht unerhebliche Rolle.
Je weiter die Planungen für den Lehrpfad voranschritten, desto intensiver wurde auch die Suche nach geschichtsträchtigen und sehenswerten Grenzsteinen im Bereich des „Prüfeninger Holzes“. Alte Katasterpläne und Forstkarten halfen dabei.

Bereits in dieser Phase begann ich, Standort und Merkmale wichtiger Steine zu notieren und auch fotografisch festzuhalten. Als ich aus diesem Grund einen besonders markanten Grenzstein, einen Wappenstein des Klosters Prüfening, aufsuchen wollte, war er nicht mehr auffindbar. Er war offensichtlich ausgegraben und entwendet worden.
Der Diebstahl dieses historisch bedeutsamen Grenzsteines war für alle Mitglieder des Arbeitskreises ein Schlüsselerlebnis. Erkannten wir doch nicht nur immer mehr den Wert, sondern auch die Gefährdung der historischen Grenzsteine.
Glücklicherweise hatte der Vorsitzende des Arbeitskreises Dr. Manfred Kunz den Wappen stein bereits zweimal fotografiert und so nicht nur seine Existenz, sondern auch sein Aussehen festgehalten.

All dies bestärkte mich in meinem Vorhaben zu einer umfassenden Dokumentation sämtlicher alten Grenzsteine im Bereich des Lehrpfades in Wort und Bild verbunden mit Anmerkungen zu Geschichte und Kultur.

Selbstverständlich muss diese Zusammenstellung, die den Stand von 2007/2008 aufzeigt, weiter nachhaltig verbessert und ergänzt werden. Wie bei der Gesamtkonzeption des Lehrpfades war aber auch bei dieser Dokumentation das Anliegen nicht ein primär wissenschaftliches, sondern ein pädagogisches. Über die Sicherung des Istzustandes hinaus sollen vor allem die Bilder und die Texte der Anmerkungen zur Sensibilisierung beitragen und zusammen mit dem Lehrpfad mithelfen, die historischen Grenzsteine nicht als überflüssig gewordene Relikte abzutun, sondern als wertvolle und schützenswerte Kulturgüter unsrer Heimat zu begreifen.

Ein wesentliches Motto des „Natur- und Kulturlehrpfades im Prüfeninger Holz“ ist das vom Wald als „Hüter und Bewahrer von Kultur“. Leider vermag der Wald heute seiner Schutz- funktion alleine nicht mehr nachzukommen. Er bedarf der Hilfe informierter und verantwor- tungsbewusster Menschen.